
Stadtteilzentrum Frankfurt | Frankfurter Bogen | Fertigstellung 2016 | Bauherr Wilma Gravensteiner Platz GmbH | 130 Wohnungen | Einkaufszentrum, Gastronomie, Läden | Auszug aus dem Buch „Landes. Metaphern bauen“ von Roland Burgard:
„Die Bevölkerung wächst und mit ihr Frankfurt am Main; vor allem an den Rändern. So auch am Frankfurter Bogen, einem neuen Wohnbaugebiet. Im Norden grenzt es an den Grüngürtel; seit vielen Jahren die grüne Lunge für die Mainmetropole und Erholungsraum für ihre Bewohner zugleich. Von der Stadtmitte im Süden führt eine Stadtbahnlinie geraden Wegs ins neue Stadteilzentrum. Maß und Ordnung bezieht der Gravensteiner Platz von einem Baumpulk und den Flächen für den wöchentlichen Bauernmarkt. An den offenen Flanken im Süden und Norden schließt sich die öffentliche Infrastruktur mit Schulen, Haltestellen und Kurzzeitparkplätzen an. Im Westen hingegen wird die Platzanlage von der Allerweltsfront eines Altenheims begrenzt. Dem Platzgefüge im Osten gibt ein großes, einen ganzen Gebäudeblock füllendes Karree räumlichen Halt. Michael Landes straft mit diesem Entwurf das anonyme Einerlei der benachbarten Wohnbauten durch Nichtbeachtung, doch mit Macht setzt er sein eigenes, Urbanität förderndes Repertoire dagegen. Dem breit lagernden, sechsgeschossigen Baukörper verleiht er mit einer zur Platzfront gerichteten, überhohen Arkadenreihe, hinter der sich Supermarkt, Eisdiele und Café verbergen, städtisches Flair. Darüber ordnet er die Wohngeschosse an, die er nächst dem Grüngürtel zu einer Huldigung an die mediterrane Stadt macht: Mit einem raffinierten Spiel von Licht und Schatten, mit einem subtilen Arrangement von Fenstern, Loggien und Balkonen und mit höchst artifiziellen Sequenzen unterschiedlich pastellfarbig gegliederter Fassadenflächen.“

